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Harztour vom 29. Mai - 01. Juni
2003
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es wieder soweit. Unsere jährliche Harztour stand vor der Tür und wir
freuten uns mächtig auf Landschaft, Fahrspaß und natürlich auf die
Teilnehmer. |
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Donnerstag, 29.05.03
Wir standen pünktlich um 8.40 Uhr auf unserem Parkplatz und so nach und nach
trudelten nun auch Ilona, Michael mit Susanne, Sonja und Sven ein. Die Maschinen
waren vollgepackt und die Fahrer bereit, die Herausforderung „Himmelfahrt im
Harz“ anzunehmen. Wie immer sollte unser erster Stopp an der ARAL-Tanke in
Maschen sein und wie immer kam die bange Frage hoch: „Ist der Elbtunnel
dicht?“ Angesichts des tollen Wetters und des Feiertages war dies zu befürchten. Um
kurz nach 9.00 Uhr starteten wir dann auch bei strahlendem Sonnenschein unsere
Maschinen und machten uns auf den Weg. Unsere Befürchtung bewahrheitete sich
nicht und wir kamen gut durch den Tunnel. Im Gegenteil, die Autobahn war richtig leer...vielleicht lag´s daran, dass wir 1 Stunde früher als sonst aufgebrochen
waren. Na, jedenfalls waren wir schon um kurz nach 9.30 Uhr dort und nutzten die
Pause, um uns noch mit Sonnenbrillen, Getränken und Benzin einzudecken. So nach
und nach kamen dann auch Uwe und Petra, Conny und Bernd, Hansi und Bert dazu. |
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Klasse, das war ja schon ´ne richtig schöne Gruppe, als
wir uns dann gruppentechnisch versetzt irgendwann nach 10.00 Uhr in Bewegung
setzten. Dieses mal wollte Axel nicht die übliche Route über die B4 fahren,
sondern hatte am Computer eine schöne Strecke über Nebenstraßen nach
Derenburg ausgearbeitet und in sein GPS geladen. Als Optionen legte er noch
fest: nicht wenden, kürzeste Strecke, keine Autobahn. Ich war skeptisch. Ob das
hinhaut? |
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Aber nach und nach wichen meine Bedenken. Wir fuhren tatsächlich
über die von Axel programmierten Nebenstrecken. Langsam entspannte ich mich und
ich begann, die wunderschöne Landschaft und die fast autofreien Strecken zu
genießen. Und wie wir dann so fahren und genießen und fahren und genießen
...plötzlich leuchtet vor mir der Blinker von Axel auf. Hä?...wie
jetzt....nach rechts?...aber da war doch nichts. Alles, was ich erspähen
konnte, war die Zufahrt zu einem Bauernhof. Gerade noch rechtzeitig erkannte
wohl auch Axel die Situation und startete geradeaus durch. Seine Haltung auf dem
Mopped verriet mir, dass jetzt auch er verunsichert war und ich hörte schon in
Gedanken die freundliche Frauenstimme des GPS: „Route verlassen!“ Ich zog ´ne
Schippe. Das konnte ja heiter werden. Das GPS-Weib wollte uns doch tatsächlich
über einen Bauerhof jagen, weil die Zu- und Ausfahrt des Hofes ca. 200m unserer
Strecke abkürzten. Naja, aber wen wundert´s. Wenn du einer Frau sagst, dass
sie die kürzeste Strecke fahren soll, dann tut sie es eben ...und wenn es durch
das Einsatzgebietes eines NATO-Manövers führen würde. |
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Begeisterung machte sich in mir breit und mein Vorschlag,
eine Stunde eher loszufahren als sonst, erschien auf einmal gar nicht mehr so
sinnlos. Wer weiß, wo wir noch landen würden. Und
es sollte auch nicht lange dauern, bis die GPS-Schnalle erneut ihren Willen
durchsetzte. Man muss sich das etwa so vorstellen ...ein kleiner idyllischer Ort
...Vögel zwitschern ...nur eine Hauptstraße ....und dann ein dezenter Hinweis
von der säuselnden GPS-Zicke: „Nach 50 Metern bitte rechts abbiegen...“
...und wir befanden uns mit 12 Moppeds mitten im ruhig gelegenen Villenviertel
von Unterlühs. Wenn es dort wenigstens noch eine Eisdiele oder ein Café
gegeben hätte, dann hätten wir noch eine Entschuldigung gehabt ....aber so
blieb uns nur noch eines übrig: Visier runter, Nacken einziehen und langsam pötternd
wieder zur Hauptstraße zurück. Über die seltsamen und bedrohlichen Blicke der
Eingeborenen brauch ich hier wohl nicht zu berichten, und ich traute mich nicht
einmal mehr im Rückspiegel in die Gesichter unserer Truppe zu schauen, als wir
uns wieder auf der Hauptstraße befanden. |
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Nachdem wir Unterlühs dann doch heil
wieder verlassen konnten, war erst mal eine Pause angesagt. Ein kleiner
Parkplatz am Waldesrand ...und ich hörte schon die Mecker von den anderen. Aber
nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil... alle grinsten und bewiesen echten
Humor. Puh, noch mal Glück gehabt. Danach geschah eigentlich nichts Nennenswertes mehr. Pizza
bei Wolfsburg und LaOla-Welle einer Vatertags-Truppe kurz vor Derenburg wären
noch erwähnenswert, aber ansonsten führte uns das GPS-Mädel sicher und souverän
bis zur JuHe in Derenburg. |
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Hier begann dann erst einmal wieder der alljährliche Kampf
um die Zimmer und Betten. Wer mit wem, wieso und weshalb. Aber auch das klärte
sich relativ schnell. Und hier noch mal als kleiner Tipp: Bei Ankunft so tun, als
ob man dringend auf Toilette müsse, nicht erst auspacken, sondern gleich rein
in die JuHe ...und dann erst mal zur Herbergsmutter und sich das einzige
Doppelzimmer sichern (Gruß an Sonja ... grins)
Der weitere Abend verlief wie immer. Teilnehmervorstellung,
Gruppenfahrt-Regeln und anschließendes Grillen. Mittlerweile waren auch schon
Kerstin, Bochum-Axel (Castrop-Rauxel-Axel ist viel zu anstrengend), Barbara und
Horst, Ines und Julia angekommen. Bei Witzeleien und ein paar Bierchen wollten
wir den Abend ausklingen lassen und freuten uns schon auf morgen, doch eine nächtliche
Feuerlöscher-Testübung der dort auch beherbergten randvollen Holländer ließ
uns erst weit nach 1.00 Uhr zur Ruhe kommen, nachdem der Flur nach einer gründlichen
Reinigungsaktion wieder begehbar war und die Luft wieder zum Atmen reichte.
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Freitag, 30.05.03
7.15
Uhr aufstehen, 8.00 Uhr frühstücken, 9.00 Uhr Abfahrt, tanken in Derenburg und
los. Alles war wie sonst.
Heute wollte uns Uwe wieder durch den Westharz führen.
Es ging über Heimburg durch unser geliebtes Waldstück (die Strecke zum Warmfahren) nach Elbingerode. Dann weiter nach Königshütte und Tanne. Hier war
der erste Stopp. Was war hier eigentlich? Ich hab´s irgendwie nicht so richtig
mitbekommen. Eine Quelle oder eine Burg? Jedenfalls war die Strecke hierher
schon mal richtig klasse. Nach kurzem Halt ging es dann weiter. Uwe geriet dann
wohl in einen totalen Fahrrausch und übersah einfach den nächsten Abbieger.
Wild hupend machte Petra ihn darauf aufmerksam.. Ups, kann ja mal passieren.
Doch bereits nach 300m wiederholte sich die Szene. Uwe semmelte geradeaus, während
Petra wild hupend und gestikulierend rechts abbog. |
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So, nun langte es, und Uwe schaltete sein PPS ein (was nichts anderes hieß wie Petra-Positions-System und
bedeutete, dass nun Petra die Gruppe anführen würde). Alle schmunzelten und
Axel meinte sogar: „Guck mal, Hase, wie bei uns“... grins. Petra führte uns dann über
von uns noch nie gefahrenen Straßen zur Rhumequelle. Bislang hatte
ich noch nie etwas davon gehört. War aber sehr beeindruckt davon. Türkisfarbenes
Wasser, 5.000 L Wasserausstoß in der Sekunde!!! ... eine der größten Quellen
Europas. Echt sehenswert. |
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Nach etwa einer Stunde Pause ging es dann weiter. Wir
fuhren über geile Straßen und durch klasse Kurven Richtung Sieber, St.
Andreasberg, über Altenau nach Torfhaus. Das Bikerherz schlug schneller. Ja, so
konnte es einem gut gehen.
In Torfhaus machten wir erneut Rast. Die strahlenden
Gesichter sprachen für sich. Jau, das war doch ´ne feine Strecke gewesen und
alle lechzten nach mehr. Da wir gut in der Zeit lagen, führten uns Uwe und
Petra dann noch über die Harzhöhenstraße. Auch hier schöne Kurven und
Fahrspaß pur. In Clausthal-Zellerfeld kurzer Tankstopp, dann weiter. Etwas später
noch mal kurze Eis-ess-Pause und nu
aber über Riefensbeek und Elend, Elbingerode und Heimburg ab nach Hause.
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Alle strahlten, als wir Derenburg erreichten. Satt,
zufrieden, glücklich... was wollte man mehr.
Auch an diesem Abend war grillen und feiern angesagt. Ein
paar Bierchen, ein paar Schierker und allen ging es gut. Zu fortgeschrittener
Stunde wurde dann auch noch heftig gesungen. Jeder musste mal ein Liedchen
anstimmen, worauf alle einstimmten. Noch später wurde das Alphabet rauf und
runter gesungen und anschließend auch noch bei der dort feiernden
Hochzeitsgesellschaft kräftig mitgeschunkelt. Man, was haben wir gelacht. Ich
glaube, es war so um 0.30 Uhr, als wir so langsam gen Bettchen gingen.
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Samstag, 31.05.03
7.15 Uhr aufstehen, 8.00 Uhr frühstücken, 9.00 Uhr Abfa....
Nö, diesmal nicht. Ein Gewitterchen hielt uns in der Planung auf. Es regnete
und grummelte und wir entschieden uns, erst noch abzuwarten.
Dann aber doch gegen 10.00 Uhr machten wir uns auf den Weg.
Leider mussten wir Uwe, Petra und Kerstin verabschieden. Petra musste beruflich
am nächsten Tag im Flieger nach Indianapolis sitzen. Schade,... sehr
schade....und so machten wir uns mit 3 Mann weniger auf den Weg, den Ostharz zu
befahren.
Das Wetter maulte heute etwas. Zwar hatten wir immer noch
weit über 20°, aber die Sonne hielt sich bedeckt und bedrohliche Wolken
zeigten sich am Himmel.
Unser erster Halt sollte Gernrode sein. Doch hierher zu
kommen, erwies sich schon als Abenteuer. Das GPS funktionierte tadellos, doch
die Straßen, die wir fahren sollten, waren teilweise gesperrt. Bei den
Umleitungen gab es dann schöne Enduro-Einlagen wie das Durchfahren von Mega-Pfützen
(Æ
15m) und plötzlich abknickenden Schotterwegen mit einer Steigung von 20%. Auch,
als wir Gernrode erreichten, erwies sich die Zufahrt zur Riesenkuckucksuhr, die
wir eigentlich besichtigen wollten, als fast unmöglich, und so cancelte Axel
das und hielt erst einmal bei der nächsten Gelegenheit an. Tja, Pech. Also nix
mit Kuckucksuhr, dann jetzt ab zum Kyffhäuser. Der Weg dorthin war ausgesprochen schön. Wunderbare Natur
und schöne Strecken. Und natürlich Kurven. Grinsen machte sich wieder breit.
Dann erreichten wir das Kyffhäuser-Gebirge. Unser Parkplatz am Fuße war
gesperrt, also flogen wir gleich weiter. Und los ging´s zum freien Blasen am
Kyffhäuser.
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Axel
hatte noch das Glück, dass er den vor ihm fahrenden Pkw überholen konnte und
so freie Fahrt hatte. Ich musste hinter ihm hinterher dammeln, bis auch ich dann
endlich die Chance hatte zu überholen. Und dann begann der Spaß. Links,
rechts, links, rechts.... volldoll....und Sozius-Patrick brüllte: „Schneller,
Mutti, schneller“. Wir schwangen von einer Kurve in die andere und mein
Adrenalin-Spiegel stieg. Doch dann erspähte ich mitten auf der Fahrbahn Ölflecken.
Och nö, ... wie jetzt....und reduzierte sofort mein Tempo. Ich fluchte und
grummelte und dachte: „Da bist du einmal im Jahr auf dem Kyffhäuser und dann
so was.“ Doch schon in der nächsten Kurve erschrak ich noch mehr. Vor mir
standen plötzlich alle... mitten in der Kurve. Hä?... was´n hier los? Stau?
Tja, und dann ging nichts mehr. Wir standen. Und nix war mit freiem Blasen am
Kyffhäuser ...grummel....
Aber nach einiger Zeit ging es
dann doch weiter. Unser Ziel war der obere Parkplatz am Kyffhäuser-Denkmal. Hier
setzten wir die Pause für eine Stunde an. Mittlerweile war von Sonne nichts mehr
zu sehen. Ein paar von uns hatten sich auf den Weg zum Denkmal gemacht, die
anderen blieben unten und lutschten an einer halbrohen Thüringer.
Gegen 14.00 Uhr waren wir wieder komplett und setzten
unsere Tour fort. Mittlerweile war von dem Stau nichts mehr zu sehen und wir überquerten
das Kyffhäuser-Gebirge auf der südlichen Seite. Bei Steinthaleben bogen wir
rechts ab, um so wieder an der Westseite zurück nach Kelbra zu kommen. In
Kelbra hatte dann die GPS-Zicke wieder ihren Auftritt.
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Wir sollten links
abbiegen, was wir auch taten, aber dann sah ich schon an den Gesichtern
der Einwohner, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Und so war es dann
auch. Anstatt
freie Fahrt gen Norden landeten wir in einer Sackgasse... und wieder
dasselbe Spiel....Visier runter, Nacken einziehen und zurück. Ich liebe
Technik.... grummel |
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Irgendwie fand das GPS oder auch Axel die gesuchte Strecke
und wir befanden uns wieder auf fester Wegstrecke. Nun ging es weiter in
Richtung Güntersberge, wo wir uns ein Mäusefallen-Museum ansehen wollten. Gesagt, getan. 2,50€ Eintritt, ganz schön happig...
aber man versprach uns einen Angriff auf unsere Lachmuskeln.
Nach Kackstühlen,
Popo-Portraits und prähistorischen Küchengeräten kamen wir dann endlich zu
den Mäusefallen. Naja,...war ganz lustig, aber der Angriff auf die Lachmuskeln
blieb leider aus. Als
wir das Museum verließen, zuckten bereits wilde Blitze am Himmel. Egal, wir
wollten nur noch nach Hause. Also rauf auf´s Mopped und los. Zum Glück war in
der Richtung, in die wir fahren wollten, der Himmel nicht mehr so düster. Und
so ging´s weiter immer entlang eines Flusses gen Norden. Langsam wurde es
heller, der Regen ließ nach. Dass auf dem Nachhauseweg wieder etliche Straße
gesperrt waren, war mittlerweile selbstverständlich. |
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Und dass auch GPS-Girlies
irgendwann die Orientierung verlieren, war auch klar. So musste Axel dann
irgendwann mal zur vertrauten Straßenkarte greifen, um uns sicher wieder zurück
nach Derenburg zu führen.Alles in allem war es aber trotzdem ein schöner Tag
gewesen. Und so wurde wieder gegrillt, gefeiert und Spielchen gespielt bis in
die Nacht (Danke an Ines und Julia für das Matrosenlied und das Pferderennen ...Fotokurve rechts...hey). |
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Sonntag,
01.06.03
7.15 Uhr aufstehen, 8.00 Uhr frühstücken, 9.00 Uhr Abfahrt. Das Einzige, was
heute unterschiedlich war, bestand darin, dass wir bereits die Zimmer vor dem Frühstück
räumen mussten. Aber sonst war es wie immer. Leider geht alles mal zu Ende, wie
auch dieses Treffen ...schnief.
Auf der Tanke in Derenburg verabschiedeten wir Ilona
(wollte noch nach Oschersleben und an die Ostsee), Barbara und Horst und
Bochum-Axel. Ist immer so bedrückend. Tschüß, ihr Lieben .... bis zum nächsten
Jahr.
Dann setzte sich auch der Rest unserer Truppe in Bewegung.
Axel hatte kürzeste Route ohne Autobahn für den Heimweg ins GPS eingegeben und
so führte uns die Lady immer geradeaus über die B4 in Richtung Heimat. Hinter
Braunschweig, in Meine, machten wir Halt. Hansi hatte ein Spargel-Restaurant
erspäht und hatte Lust und Hunger, dort einzukehren. Dem schlossen sich Michael
und Susanne, Sonja und Sven, Conny und Bernd und auch Bert an. Wir
verabschiedeten uns, weil ich abends noch nach Kiel musste, und setzten die
Reise mit Ines und Julia fort.
Bei Lüneburg verlies uns dann auch Julia und so kamen nur
noch Ines, Axel, ich und die Kinder in Norderstedt an.
Bei einem Bierchen ließen wir abends alles noch einmal
Revue passieren. Wehmütig dachten wir an die vergangenen Tage und Stunden. Ach,
könnte nicht jeden Monat Himmelfahrt sein?
Wir freuen uns jetzt schon auf´s nächstes Jahr.
Bine
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Teilnehmer an der Harztour
vom 29. Mai - 1. Juni 2003 waren:
Sabine G. mit Söhnen und Axel L. aus Norderstedt (Organisatoren)
Petra und Uwe K. aus Winsen-Luhe (Co-Tourenguides)
Kerstin (Sozia bei Uwe)
Axel K. aus Castrop-Rauxel
Bert B. aus Stelle
Hans-Jörg Sch. aus Deutsch-Evern
Bernd und Conny A. aus Norderstedt
Sonja Sch. aus Heide
Sven K. aus Heide
Michael F. mit Susanne aus Norderstedt
Ines B. aus Norderstedt
Julia Sp. aus Lüneburg
Ilona B. aus Bad Oldesloe
Barbara und Horst H. aus Duisburg
Personen: 21
Maschinen: 17 |
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