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Inselhopping
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23. - 25.06.1999 |
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Es war Freitag, der 23. Juni
1999. Das Wetter war mies und irgendwie hatten wir keine Lust auf Camping.
Eigentlich hatte ich mich bereits damit abgefunden, dass wir das Wochenende
zuhause verbringen würden. Dann kam absolut spontan von Axel der Befehl:
„Los, pack die Taschen. Wir fahren nach Dänemark!“ Hä? Ich glaubte nicht
richtig zu hören und dachte an einen Scherz. Aber falsch gedacht. „Ernst“
komm raus, du bist umzingelt. Ich glaubte zwar immer noch nicht richtig daran,
zumal es bereits schon nachmittags um vier war und es immer noch regnete, doch
ich gehorchte und packte. Und tatsächlich. Um fünf Uhr verließen wir das
Haus. Es hatte aufgehört zu regnen und teilweise blitzte sogar die Sonne durch
die Wolken. Das hielt aber leider nicht lange an. Auf der Raststätte
Brokenlande hielten wir an und zogen uns erst einmal die Regenhosen über. Der
Regen hielt fast bis zur dänischen Grenze an. Danach wurde es wesentlich
besser. Und als wir unsere erste Etappe Sonderburg erreichten, waren wir sogar
fast wieder trocken. Die JuHe hier in Vollerup kannten wir noch von vorher. Hier
haben wir schon mal ein Wochenende mit den Kindern verbracht. Die Herbergseltern
waren wieder mal sehr nett und sie erkannten uns sogar. Diesmal sollten wir im
Haupthaus übernachten. Beim Einchecken ergab es sich dann, dass wir gleich
zusammen mit dem Herbergsvater im Auto zur sogenannten Midsommar-Feier fahren
konnten. Klasse, wir freuten uns! |
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Wir fuhren zu einer riesigen Schlosswiese
(Augustenborg). Hier gab´s Livemusik, Bier und Bratwurst. Die Stimmung war gut
und alles wartete darauf, dass nun endlich die böse Hexe angezündet wurde.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten brannte sie dann doch. Nur hatte das Feuer
keine Chance gegen den heftigen Wind, der vom Meer her wehte. Noch ehe die Hexe
brannte, stürzte der Scheiterhaufen zusammen und die Hexe ins Wasser. Und nu?
Macht nix, dann ist die Hexe eben ertrunken, versicherte man uns. Na gut.
So
gegen 10 Uhr verließen wir dann wieder gemeinsam mit den Herbergseltern das
Fest. Wir waren um eine kulturelle Erfahrung reicher und um ca 50,- DM ärmer.
Ein Bier = DM 6,00 und eine Wurst = DM 5,00. Das machte keinen Spaß. |
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Am nächsten Morgen nach dem Frühstück
machten wir uns kurz nach neun Uhr auf den Weg. Man hatte uns vorher mitgeteilt,
dass die Fähre von Fynshav nur alle zwei Stunden fährt. Und wir hatten Glück.
Wir mussten nur ungefähr eine viertel Stunde warten, dann fuhren wir los. Die Fähre
war groß, erstaunlich, wieviele Autos, Busse und Lkws dort raufpassten. Die
Fahrzeit betrug ca. 50 Minuten und gegen elf Uhr verließen wir den Pott wieder
in Bojden. Unser erster Inselhopser, von Fynshav (Insel Als [Nr.1]) über den
Lillebelt nach Bojden (Insel Fünen [Nr.2]). |
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Weiter ging´s durch Faaborg und
Svendborg über eine Brücke auf die Insel Tasinge [Nr.3], von dort über eine
Brücke nach Siö [Nr.4] und weiter über dieselbe Brücke nach Langeland
[Nr.5]. Meistens versuchte Axel die Margaritenroute nachzufahren, welche
landschaftlich sehr schön war. Dann mussten wir die nächste Fähre nehmen. Es
machte Spaß, kostete aber ein Heidengeld. Pro Mopped und Person so um die 25,-
DM. Naja, man gönnt sich ja sonst nichts.
Also , weiter mit der Fähre von Spodsberg( Insel Langeland) über den Langelandbelt nach Tärs (Insel Lolland
[Nr.6]). Wir fuhren durch Maribo und Saksköbing wieder über eine Brücke nach
Nyköbing (Insel Falster [Nr.6]). Hier mussten wir erst einmal Tanken, Geld
ziehen und uns kräftig verfahren. |
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Nachdem wir drei Ehrenrunden durch die Stadt
gemacht hatten ging es weiter auf dem Margaritenvej nach Stubbeköbing. Von hier
setzten wir mit einer uralten kleinen Fähre über zur Insel Bogö [Nr.7]. Die
Fahrt dauerte nur etwa 15 Minuten und war im Vergleich zu den anderen Fähren
spottbillig. Nur etwa 5 DM. Dann ging´s weiter über eine Brücke auf die Insel
Mön [Nr.8]. Das Wetter hatte sich an diesem Tage ganz gut gehalten. Ab und zu
mal einen Schauer aber sonst teilweise sogar sonnig. Gegen 17 Uhr erreichten wir
dann die JuHe in Möns Klint. |
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Auch hier war es nett aber teuer. Im nahegelegenen
Supermarkt eines Campingplatzes kauften wir erst mal ein wenig ein. Wir hatten
schon ganz schön viel Geld ausgegeben und wollten lieber uns selbst versorgen
statt Essen zu gehen. Noch vor dem Essen setzte Axel seinen Willen durch und
schleppte mich mit voller Motorradkluft zu den Kreidefelsen von Möns Klint. Ich
schwitzte und keuchte, denn es war zum Abend hin noch richtig warm geworden,
aber der Aufstieg lohnte sich. Sehr beeindruckend und fantastisch. Die weißen
Felsen und das blaue Meer in der Abendsonne. Muss man sich unbedingt mal
angesehen haben. Nach dem strapaziösen Fußmarsch schmeckte das Abendbrot dafür
um so leckerer. Den Abend ließen wir bei einem EM-Fußballspiel und ein paar
Flaschen Bier locker ausklingen.
Am nächsten Morgen starteten wir gegen
9.30 Uhr. Zuerst schien noch die Sonne, das sollte sich aber bald ändern. Wir
verließen die Insel Mön über eine Brücke und landeten auf der Insel Seeland
[Nr.9], die wir aber nur ganz kurz im Süden durchquerten. In Vordingborg
bereits verließen wir sie wieder, um über Falster erneut nach Lolland zu
gelangen. Das Wetter wurde einfach nicht besser. Es regnete unentwegt. So
entschlossen wir uns dann auch schnellstmöglich nach Hause zu fahren. In Rödbyhavn
mussten wir ebenfalls nur etwa eine viertel Stunden auf die Fähre warten. Diese
war aber mit Abstand die teuerste. Ich mußte 42,- DM für die Überfahrt nach
Puttgarden bezahlen. Der absolute Wahnsinn. Und wir mussen sogar unsere Moppeds
mit Spanngurten auf dem Deck sichern. Die letzten dänischen Kronen, die wir
noch hatten, ließen wir dann im Imbiss des Schiffes zurück. Spaghetti
Bolognese und Spaghetti mit Gorgonzola.
Naja, ein bisschen fade aber sättigend. Nach einer dreiviertel Stunde hatte uns
Deutschland wieder. Wir legten in Puttgarden auf Fehmarn [Nr.10]
an. |
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Das Wetter war immer noch nicht
besser und so entschieden wir uns für eine schnelle Heimfahrt. Lediglich in
Lensahn unterbrachen wir unsere Tour noch einmal für einen kurzen Tankstop.
Gegen 15 Uhr erreichten wir dann glücklich und zufrieden Norderstedt. Wenn ich
alles noch Revue passieren lasse, muss ich sagen, dass das Inselhopping
in Dänemark einer der besten Einfälle von Axel bislang gewesen ist. Ich würde
das jederzeit wieder machen. |
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Wetterfaktor
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50%
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Kulturfaktor
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10%
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Landschaftsfaktor
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80%
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Erlebnisfaktor
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90%
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Straßenfaktor
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80%
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Spaßfaktor
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100%
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Gesamtnote
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bestens geeignet
für langweilige Wochenenden |
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