Frikandel XXL und Pommes
Der morgendliche Ablauf war wie auch in den früheren Jahren 7-8-9, was bedeutete: Aufstehen um 7.00h, Frühstück um 8.00h, Abfahrt 9.00h. Da aGSel und ich nicht die Letzten sein wollten, beeilten wir uns und waren bereits um 7.40h im Frühstücksraum. Doch auch hier war es wie bereits vor 5 Jahren: alle saßen schon auf ihren Plätzen und waren zum Teil auch schon mit dem Frühstück fertig. Wir trösteten uns damit, dass wir dann wohl noch nicht unter "seniler Bettflucht" leiden würden. :-)
Leider begann der Tag sehr regnerisch. Über Nacht hatte es wie aus Eimern gegossen und sich empfindlich abgekühlt. Also zogen sich einige erst einmal die Regenpelle über. Heiko und Tochter Anabel fuhren heute nicht mit, da wohl noch einige Schulaufgaben zu erledigen waren und Lernen nun einmal vorgeht. Und dann ging es los in Richtung Belgien. aGSel und ich freuten uns, denn in Belgien waren wir noch nicht gewesen.
Start in Gerolstein in Richtung Belgien
Unser erstes Ziel, das Weinfelder Maar (oder auch Totenmaar genannt) lag südöstlich von der Stadt Daun. Auf einem Parkplatz hielten wir und begutachteten erst einmal das etwa 520m lange, 380m breite und 50m tiefe Maar, das vor etwa 10.000 Jahren durch eine vulkanische Dampfexplosion entstanden ist. Alles sehr eindruckvoll und landschaftlich einmalig für uns Norddeutsche.
Blick aufs Weinfelder Maar
Nach dem Weinfelder Maar war nun erst einmal Fahren auf schönsten Strecken durch die Eifel angesagt. Axel hatte am Abend vorher erwähnt, dass man sich direkt hinter ihn hängen sollte, wenn man gerne etwas zügiger fahren möchte. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und fanden ziemlich schnell einen Platz in der ersten Hälfte. Ich hoffe, wir haben keinem seinen Platz streitig gemacht. Ich hatte aber nicht das Gefühl, dass irgendjemand unserer Mitfahrer maulte.
Was für ein Spaß...Es ging ziemlich kurvig zur Sache, und zum Glück wurde das Wetter immer besser. Die Straßen trockneten langsam ab und man konnte die Maschinen so richtig laufen lassen.
Dann erreichten wir Mechernich und den Ortsteil Kallmuth, in dem das Polizeirevier aus der Fernsehserie "Mord mit Aussicht" stehen sollte. Nach einigem Gesuche fanden wir dann auch ein Haus, welches das Gesuchte hätte sein können. So richtig einig war man sich aber nicht, da irgendwie alles im Fernsehen anders aussah. Weiter ging es vorbei am Rurstausee, der aus unserer Fotoposition schon fast wie ein Fjord in Norwegen aussah. Einfach nur schön. Dann wartete Belgien auf uns.
Blick über den Rur-Stausee
Über die schönsten Strecken, die man sich vorstellen konnte, erreichten wir Belgien und hielten an der ersten Frittenbude hinter der Grenze an. Man sagte uns, dass die belgischen Fritten die besten sein sollten. Also mussten wir diese natürlich probieren. In der Friterie entdeckten wir dann ein Plakat mit dem Text "Frikandelle". Auf Nachfragen erklärte man uns, dass es sich hierbei um eine belgische Wurst-Spezialität handelte, die es in verschiedenen Versionen gab. Also bestellten wir uns auch diese, natürlich als Special-Edition in XXL-Portion.
Kurze Zeit später hatten wir zwei kleine (!!!) Portionen Fritten und eine Wurst, die aussah wie ein verrostetes Eisenrohr, auf dem Teller. Auf der Wurst waren diverse Sachen wie Ketchup, Mayonnaise und massenweise frische Zwiebeln. Beim Verkosten stellten wir fest, dass die Fritten klasse waren und die Wurst ok. Die Wurst hat für unseren Geschmack jetzt nicht "die Wurst vom Teller gezogen", war aber völlig ok und schließlich muss man die nationalen Köstlichkeiten ja auch einmal probiert haben, um mitreden zu können.
Pause mit Fritten und Frikandelle
XXL Frikandelle und kleine Pommes
Nach dem Essen verfielen die meisten der Gruppe in eine Art Lähmung. Die Sonne schien und machte die Sache noch schlimmer. Während ich von einem Fuß auf den anderen trat, um weiter durch diese tolle Moppedgegend zu touren, kamen von dem einen oder anderen schon merkwürdige Laute aus dem Mund. Halboffener Mund, geschlossene Augen, räkelige Haltung auf dem Stuhl....das konnte jetzt nur noch Stunden dauern.
Gefühlte 1 Stunde später endete dann schlagartig die komatöse Bewegungsstarre, als ein Ferrari mit gefühlten 160 Km/h und 130 dB Sound an uns vorbeirauschte. Juchuu, alle waren wach und wir konnten endlich weiter.
Durch den Nationalpark Hohe Venn sollte es in Richtung Malmedy zur Rennstrecke in Spa-Francorchamps gehen. Doch irgendwie führte uns die geplante Tour daran vorbei. Egal...nun ging es auf kurvenreichen Strecken wieder langsam zurück zur Juhe in Gerolstein. In der Nähe von Prüm gab es noch einmal einen kurzen Stopp, um uns hier auf der Schneifel noch den "Schwarzen Mann" anzuschauen. Wir waren uns sicher, dass Schneifel bestimmt eine Abkürzung für Schnee-Eifel sei. Doch ein Schild belehrte uns dann eines besseren. Wie dem auch sei...auf jeden Fall wurde von uns hier nach einer kurzen Diskussion eine neue Tierart ins Leben gerufen: die Schneule. :-))
letzter Stopp in der Schneifel
Ab hier ging es dann in einem Stück zur Juhe zurück. Auch der Rest der Strecke war fantastisch. Man musste sich immer entscheiden, ob man in der Gegend rumgucken oder die Straßen fahrtechnisch genießen soll.Ca. 17.30h erreichten wir pünktlich Gerolstein. Um 19.00h sollte der Grill heiß sein. Das passte. Noch schnell eine Dusche nehmen und dann erst einmal ein Bierchen genießen. Schade war, dass Frank an diesem Abend noch nach Hause musste und nächsten Tag nicht mehr mitfahren konnte. Grinsend ließen wir den Tag noch einmal Revue passieren und nach dem Grillen locker im Aufenthaltsraum ausklingen. Eine schöne Tradition wurde auch im 16. Himmelfahrtkommando-Jahr beibehalten: es gab Eierlikör aus Waffelbechern. Hmm...lecker. Alles war wie immer. :-)
aGSel und ich freuten uns schon mächtig auf morgen und die Tour nach Luxemburg.
Grillabend
Heute gefahren von Gerolstein durch Belgien und zurück: 321 KM
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