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Der Ochsenweg |
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Auf
unseren Touren durch Schleswig-Holstein stoßen wir immer wieder auf
Straßen, Plätze und Gasthäuser, welche die
Bezeichnung "Ochsen" oder "Ossen" führen.
Auch
unser Treffpunkt am Moby und unser beliebter Bikertreffpunkt „Zollenspieker“
haben eine historische Bedeutung .
Den Ochsenzoll mit seinem
Schmuggelstieg kennt man ja; aber auch in Bad Bramstedt gibt es einen
Ochsenweg und in Wedel wie in Norderstedt findet einmal jährlich der
Ochsenmarkt
statt. |
Zollenspieker Fährhaus |
in Uetersen gibt
es den "Ossenpadd", in Flensburg die Straße „am Ochsenmarkt“, in Krogaspe
den „Ossenweg“ und so weiter. Auch die Stadt Osnabrück, in der ich
häufiger zu tun habe, klingt irgendwie nach Ochsen und Brücke.
Ich hab da mal ein bisschen was
zusammengetragen:
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Der
Ursprung reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück und hatte Bedeutung bis ins
19.Jahrhundert, also gar nicht so lange her. Auch die bewegte
Deutsch-Dänische Geschichte ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung. |
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deutsche Grenze Nord
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Schleswig-Holstein war ja bis zum 22.12.1863 Bestandteil der dänischen
Gesamtmonarchie, und so bildete die Grenze um Hamburg, nur unterbrochen
während der Zeit der Eidergrenze (von 1.9.1850 bis 15.4.1854 ) die
Staatsgrenze. Allerdings reichte die deutsche Grenze auch mal bis Kolding
auf Jütland.
dänische Grenze Süd
Die
heutige Grenze zwischen Dänemark und Deutschland besteht „formal“ seit dem
15.6.1920 und ist Resultat der Abstimmung vom 10.2.1920, in der sich die
Mehrheit der Bevölkerung Nordschleswig für einen Anschluss an das
Königreich Dänemark aussprach. ( Deshalb fühlen sich die Süd-Jütländer
auch als besondere Dänen ). |
Also im 16. und 17. Jahrhundert diente der so genannte Ochsenweg als
Wirtschaftsweg, um den steigenden Nahrungsbedarf der Städte in
Westdeutschland und den Niederlanden zu decken, da die dortige
Landwirtschaft dazu alleine nicht in der Lage war.
Der Ochsenweg ( oder Heerweg = Haervejen ) reichte von Nordjütland bis
nach Holland. Daneben gab es noch als bedeutsame Handelswege: Die
Salzstraße (die „Via Regia ) von Lüneburg bis Lübeck und den Eiderkanal
(der jetzige Nord-Ostsee-Kanal ) |
"alter Hauptweg"
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Ursprünglich zum Schutz auf diesen Wegen (Geleitzoll), später auch nur als
ergiebige Einnahmequelle, sind überall Zollstationen eingerichtet worden.
Die wechselnden territorialen Verhältnisse komplizierten das ganze,
alleine seit 1789 wurden die Grenzen zwischen den unabhängigen
Kleinstaaten wenigstens sechsmal neu gezogen.
Die beiden Hauptrouten der Ochsentrift führten über Viborg, Hadersleben,
Flensburg und Schleswig sowie über Ribe, Tondern Leck und Husum nach
Wedel. |
Auf
diesem Ochsenweg also wurden große Ochsenherden ( bis zu tausend Stück )
getrieben und zwar zu Fuß. Die Geschwindigkeit einer solchen „Ochsentrift“
lag deutlich unter der eines Fußgängers. Für die 350-400 km lange Strecke
vom Lim-Fjord bis zur Elbe brauchte man ca. 30 Tage, daraus ergab sich
eine Marschgeschwindigkeit von höchstens 20 km pro Tag, meist aber wohl
noch weniger.
Der
Ochsenweg oder Heerweg (dän.: Haervejen) war also einst der wichtigste
Verkehrsweg auf der jütländischen Halbinsel.
Der Trassenverlauf entspricht in etwa so wie die heutige A7, also wie die
Wirbelsäule durch Jütland und Schleswig-Holstein, und wurde auch als
Landweg von dem deutschen und dänischen Heer für die zahlreichen
Kriegszüge genutzt. |
Südlich der Eider teilt sich der Ochsenweg in zwei Haupttrassen, die
westliche führte über Hohenwestedt, Itzehoe und Elmshorn und die östliche
über Nortorf, Neumünster und Bad Bramstedt.
Der Weg von Bad Bramstedt ging dann wieder über Barmstedt, Tornesch nach
Uetersen, wo er dann wieder mit der Westroute zusammen nach Wedel zur
Fähre führte.
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Wedeler
Ochsenmarkt mit Roland
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Allerdings ging auch, nachdem der Graf von Holstein-Schauenburg bei
Garstedt eine Zollstelle errichtete, eine Route von Bad Bramstedt über
Lentföhrden durch die große Harkesheyde zum Ochsenzoll und von dort aus
weiter durch Hamburg zum Zollenspieker, um dort die Elbe zu queren.
Der
Graf errichtete die Zollstelle, um die wegen der etwas günstigeren
Zollsätze beim Zollenspieker über Harksheide ausweichenden Rinderherden
abzufangen, die sonst über seine Fähre und seinen Zoll bei Wedel gegangen
wären.
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Der
Harksheider Zoll um 1850
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Nachdem Dänemark 1640 die Schauenburger Grafschaft übernommen hatte,
wurden hier nicht nur die Ochsentriften, sondern alle nach Norden von
Hamburg in das Herzogtum Holstein eingehenden Waren verzollt.
Das
Zollhaus stand übrigens genau dort, wo wir uns immer sonntags treffen...
- auf dem Moby-Parkplatz -
...und wurde erst in den Siebzigern abgerissen.
In
meiner Jugendzeit war da eine Disco drin, das Dandy, ja ja früher gab es
sogar Diskotheken in Norderstedt, aber das ist ein anderes Thema.
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Die
Route des historischen Ochsenweges in Schleswig-Holstein wurde übrigens
als Radwanderweg 1999 eingerichtet, sie ist bestens ausgeschildert und 504
km lang. |
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Wir
haben auch schon Teilabschnitte davon mit dem Motorrad abgefahren, es sind
kleine Nebenstrecken, überwiegend asphaltiert, oder Spurbahnen, allerdings
auch mit einigen unbefestigten Wegstrecken.
Es
ist auch nicht überall erlaubt mit dem Kfz zu fahren, aber mit kleinen
Umwegen kommt man immer wieder auf diese landschaftlich wirklich schöne
und kulturell bedeutsame Strecke zurück.
Weitere Infos zum Ochsenweg findet ihr hier:
www.ochsenweg-ev.de
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die
Karte mit umfangreichen Informationen gibt es bei der Bielefelder
Verlagsanstalt
ISBN 3-87073-238-5
Teil der
denkmalgeschützten Ochsenwegtrasse im Kropper Busch |
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Schwitzen kann Leben retten! |
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Wenn die Sonne vom
Himmel brennt, fällt es Motorradfahrern schwer, die Lederkluft und den
Sturzhelm anzulegen.
Doch was ist Schwitzen im Vergleich zu den schweren Verletzungen, die man
sich zuziehen kann, wenn man - nur luftig bekleidet - mit der Maschine stürzt. Badeschlappen,
Shorts oder ähnliches sind auf gar keinen Fall die richtige Kleidung, wenn man
mit dem Bike unterwegs ist. Sei es nun als Lenker oder Sozius.
Für Zweiradpiloten ist das richtige Outfit lebenswichtig. Bei mangelnder
Schutzkleidung können bereits relativ harmlos erscheinende Stürze zu schweren
Verletzungen führen. Vor allem bei den derzeit vorherrschenden hochsommerlichen
Temperaturen ist es verlockend, sich für kurze Strecken nur in Badeschlappen,
Shorts, T-Shirt und OHNE Sturzhelm auf sein "heißes" Eisen zu
schwingen. - Eine Entscheidung, die im schlimmsten Fall fatal enden kann.
Für Kurzstrecken ist ein Mindestmaß an Schutz unerlässlich.
Tragen Sie deshalb unbedingt:
* festes Schuhwerk.
* lange Hosen, die nicht nur bei einem eventuellen Sturz, sondern auch vor
Verbrennungen, die man sich durch heiße Motorteile zuziehen
kann, schützen.
* immer einen Nierengurt. Eventuell mit integriertem Rückenprotektor.
* eine langärmelige Sommerjacke mit Protektoren.
* leichte Motorhandschuhe für den Sommer.
* unbedingt einen Sturzhelm.
Der
Sturzhelm ist und bleibt das Nonplusultra, auf das man als Zweiradfahrer
nicht verzichten darf! Nicht nur, weil er gesetzlich vorgeschrieben ist, sondern
weil er bei einem Sturz vor schweren Kopfverletzungen schützt. Wer in der Stadt
unterwegs ist, und auf seinem "heißen Eisen" einen relativ kühlen
Kopf bewahren will, der schwitzt im "luftigen" Jethelm nicht so sehr,
wie in einem Vollvisierhelm.
Diese Tipps gelten für Kurzstrecken, vor allem im Stadtverkehr. Wer
eine Motorradtour oder längere Ausfahrten macht, sollte auf das volle
Programm der Motorradbekleidung auch im Sommer nicht verzichten.
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Text
und Foto von und mit freundlicher Genehmigung von
www.burning-out.de
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Hier noch weitere informative Links zum
Thema:
Sicherheit, Schutzkleidung, Urteile
Das Motorradfahrer-Anzieh-Ritual
Schutzkleidung
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Urteilsauszüge
von verschiedenen Gerichten
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Euer Axel |
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