Route des Grandes Alpes

 



Freitag / Samstag, 15. und 16. Juni 2012  

Wie nach unserer Baltikumstour im letzten Jahr angedroht, haben wir uns dieses Jahr tatsächlich aufgerafft, um die höchsten Straßenpässe der Alpen in Europa mit dem Motorrad zu erklimmen. Unser Ziel hieß dieses Jahr: die Route des Grandes Alpes. Beginnend in Thonon-les-Bains am Genfer See und endend in Menton am Mittelmeer...und dazwischen mindestens 17 Pässe, die es zu bezwingen galt.

Berufsbedingt mussten wir allerdings unseren für Anfang Juli geplanten Urlaub um 14 Tage nach vorne verlegen, was sich im Nachgang aber als absoluter Glücksentscheid erwies...

Axel hatte mal wieder die Tour komplett durchorganisiert und zeitlich minutiös aufs Genaueste geplant. Dass dieses Mal unser Zelt unser ständiger Begleiter sein sollte, war kein Notfallplan (falls Jugendherbergen und Hostels mal wieder ausgebucht wären), sondern es sollte auch als Hazienda für ein paar erholsame Tage auf einem Campingplatz nahe Nizza dienen.

Durch unseren verschobenen Urlaubsbeginn "mussten" wir nun aber erst einmal unsere Mittsommertour von unserem Stammtisch mit unserer Urlaubsroute kombinieren. Das bedeutete zwar, dass uns 2 Tage "flöten" gingen, aber mit lieben Freunden gemeinsam eine schöne Tour zu machen und abends mit einem Bierchen beim Grillen am Lagerfeuer zu sitzen und zu sabbeln, ist mindestens genauso schön.

Start in Norderstedt
Start in Norderstedt

Sonntag, 17. Juni 2012

Nach der Verabschiedung unserer Stammtischfreunde in Polle im Weserbergland setzten Axel und ich unsere Fahrt in Richtung Süden fort, während der Rest der Truppe wieder gen Norden in die heimatlichen Gefilden fuhr.

Unser erstes Etappenziel ging über schöne Strecken bis nach Northeim. Erst dort wollten wir uns auf die Bahn setzen und Gas geben, damit wir unser für heute gestecktes Endziel planmäßig erreichen konnten. Das Wetter zeigte sich von seiner sonnigen Seite und je weiter wir gen Süden kamen, desto wärmer wurde es. Morgens in Polle hatten wir 14°, später in Northeim schon 20° und abends nach über 660 gefahrenen Kilometern 28° in Waldshut direkt an der Schweizer Grenze.

Zwischenzeitlich hatte eine Selterflasche mit verdünntem Iso-Saft ihren Geist aufgegeben und sich in Axels linken Alu-Koffer ergossen. Schön, denn jetzt wussten wir, dass die Koffer wirklich wasserdicht waren. Allerdings nicht die im Koffer befindlichen Schutzfolien, in denen Axel sämtliche Tourenkarten und Nachschlagewerke aufbewahrt hatte. Auch meine Kameratasche und die sich darin befindlichen Akkus und Speicherkarten waren in Mitleidenschaft gezogen und trieften beim Herausziehen. Notdürftig entleerte Axel jetzt erst einmal 1,5L Flüssigkeit beim nächsten Stopp einfach auf die Straße und begutachtete die zusammenklebende und durchweichte Masse aus Landkarten, französischem Infomaterial und Jeanshemd und schmiss alles wieder unter lautem Gemotze in den Koffer zurück.

Der Campingplatz "Rhein-Camping", auf dem wir um 17.30 Uhr aufschlugen, war spitze. Er lag direkt am Rhein, es gab eine große Gastronomie und wir konnten abends nach einem leckeren Schweizer Wurstsalat auch noch das Fußball-EM-Spiel Deutschland gegen (hab ich vergessen) gucken. Zuvor hingen wir noch die völlig durchnässten Straßenkarten an unserer mobilen Wäscheleine auf und der seichte Wind trocknete das Papier Gott sei Dank innerhalb kürzester Zeit. Schade, dass ich mal wieder vergessen habe, davon ein Bild zu machen, denn etwas merkwürdig sah es schon aus, wenn 8 Landkarten im Wind um die Vorherrschaft in der Sonne kämpften.

Platz Rheincamping
schöner Platz auf dem Rheincamping

Geschafft von der langen Fahrt gingen wir dann aber relativ früh schlafen, zumal wir vorhatten, am kommenden Morgen unser Zelt bereits verstaut zu haben, wenn das Sonnenlicht über die Hügel hereinbrechen würde.

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