Schlamm und 30° warmes Wasser

 

 

Der heutige Tag stand als "moppedfrei" im Kalender. Seele baumeln lassen, ein bisschen Touri spielen und den Tag mit den Kindern genießen, so war es geplant, denn wir hatten hier den östlichsten Teil unserer Reise erreicht.

Nach dem Frühstück packten wir erst einmal unsere Badesachen ein und machten uns auf den Weg zu einem Stück Strand, der unter Insidern als Geheimtipp galt. Zu erreichen war dieses Stückchen Sand allerdings nur über ein dürres Maisfeld, das massive Krater und Auswaschungen aufwies und wir diverse Male mit dem Wagen aufsetzten. Beim Verlassen des Autos schlugen uns gefühlte 40 °C ins Gesicht, welche vorher Dank Klimanlage nicht zu spüren waren. Über einen Hang erreichten wir dann den Strand und etwas später die Schlammgrube, wegen der wir eigentlich nur hierher gefahren waren. Es sollte sich um Heilschlamm handeln, der müde Knochen wieder munter werden lassen sollte.

Es roch nach Schwefel und der Zugang zum Schlamm war nur über dünne Bretter zu erreichen, die sich schon bei "Normalwüchsigen" gefährlich durchbogen. Nööö, da geh ich nicht rüber und hoffte damit der stinkenden schwarzen Flubber-Packung zu entgehen. Doch keine Chance...todesmutig balancierten Axel und Chris hinüber und kamen mit einem etwas breiteren Brett, das als Tablett für den Schlamm diente, zurück. Jetzt wurde alles gleichmäßig auf der Haut verteilt. Gesicht, Arme, Beine, Rücken...also alles, was Haut war, wurde eingerieben. Wo man selbst nicht rankam, da wurde sorgfältig von den freundlichen Familienmitgliedern nachgeholfen. War irgendwie doch schon lustig, zumal wir jetzt so richtig "scheiße" aussahen. ;-)

Schlammpackung
Schlammpackung

Jetzt musste das Zeug nur noch trocknen und wir machten uns auf den Weg zurück an den Strand. Obwohl wir bestimmt 38 °C hatten und wir unter so einer dicken schwarzen Schicht eigentlich richtig hätten schwitzen müssen, war dem nicht so. Im Gegenteil...es fühlte sich sogar angenehm an. Nach etwa 30 Minuten war die Masse, die jetzt wie alte Elefantenhaut aussah, trocken und dann nahmen wir unser erstes Bad im gefühlt 30 °C warmen Schwarzen Meer. Wie herrlich, angenehme Badetemperatur, fester Boden, glasklares Wasser... Die ganze Prozedur ging allerdings ein bisschen auf den Kreislauf und so machten wir uns nach der Reinigung langsam wieder auf den Weg zurück.

Die Hitze war kaum auszuhalten und einmal mehr war ich dankbar, dass die Kinder einen Wagen mit Klimaanlage gemietet hatten. Auf dem Rückweg kehrten wir dann noch in ein Kaufhaus ein, um ein paar Leckereien zu besorgen. Allerdings bekam ich den Schwefelgeruch nicht aus der Nase und hatte das Gefühl, dass wir leichte gelbliche Schwaden hinter uns hinterher zogen und zum Teil auch seltsame Blicke ernteten. Witzig (oder auch nicht) fand ich noch das Schild im Eingangsbereich, dass die Mitnahme von Waffen im Kaufhaus untersagte.

keine Schusswafen
keine Schusswaffen

In der Wohnung angekommen, verbrachten wir noch einige Zeit im und am Pool. Gegen Abend dann fuhren wir an den Sunny Beach, mischten uns unter die Touris, aßen leckere riesige Fleischspieße und Fisch und flanierten anschließend noch auf der gut besuchten Strandpromenade, die zu dieser Zeit wie eine Mischung aus Reeperbahn und Dom auf dem Hamburger Heiligengeistfeld wirkte.

Ein schöner Tag ging dann so gegen 1.00 Uhr zu Ende.

Gefahrene Kilometer heute: 0

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