Besuch in Liechtenstein
Heute Morgen kündigt sich schlechtes Wetter an. Daher packen wir auch wieder zuerst Zelt und Co ein und frühstücken dann. Unsere Nachbarn sind um 6:00 Uhr bereits in Gange und bieten uns freundlich einen echten italienischen Kaffee an. Der weckt nicht nur die müden Geister, sondern auch die Neugier auf den heutigen Tag.
Abfahrt über Schotter
Unser Urlaub geht zu Ende und wir befinden uns heute zum letzten Mal in Italien. Es geht entlang auf der Ostseite des kompletten Comer Sees, weiter durch die Schweiz und schließlich durch Liechtenstein. Um kurz vor 9:00 Uhr verlassen wir bereits den Platz. Und schon nach etwa 3 Kilometern fängt es an zu nieseln. Wir überlegen kurz, entscheiden uns aber gegen die Regenpelle, da die Jacken im Fahrtwind genauso schnell wie sie nass werden auch wieder trocknen.
entlang am Comer See
Unendliche Tunnel und tolle Blicke auf den See wechseln sich ab. Auch hier reiht sich ein Auto an das andere. Vielmehr gibt es hier auch nicht zu sagen. Gefühlt durchfahren wir 30 Tunnel und haben zwischendurch immer wieder freie Sicht auf den See.
Bei Dogana überqueren wir die Grenze zur Schweiz. Es ist Sonntag und hier sind jede Menge Motorradfahrer aber auch Autos und Wohnmobile unterwegs. Die Gegend ist umsäumt von 3.000er Bergen wie dem Piz Duan, dem Piz Gallaguin oder dem Piz Bacun. Tolle Felsformationen befinden sich über und neben den Straßen.
tolle Felsformation
Irgendwann entdecken wir ein Hinweisschild, dass der Maloja- und der Julier Pass geöffnet sind. Ich habe vorher noch nie etwas davon gehört und bin umso gespannter, was uns erwartet.
Pässe geöffnet
Je näher wir den Pässen kommen, desto voller werden die Straßen. Hier reihen sich Auto an Auto, Wohnmobile und Horden von Motorradfahrern aneinander. Letztere sind mit den Straßen wohl ziemlich vertraut, denn hier gilt jetzt das Gesetz des Wissenden.
Maloja Pass
Unglaublich, was hier abgeht. Mehr als 15 km/h sind nicht drin. Immer wieder werden wir von Motorradfahrern sogar in Kurven überholt, manchmal richtig abgedrängt, denn irgendwo muss man ja hin, wenn von vorne Gegenverkehr kommt.
Serpentine am Malojapass
Kurvenwahnsinn
Teilweise kommen wir sogar durch Stau zum Stehen oder lassen nach vorne etwas Platz, um Schwung für die nächste Serpentine zu bekommen. Das wird natürlich schamlos ausgenutzt und selbst von Radfahrern werden wir rechts überholt.
Irgendwann erreichen wir nervlich angespannt den oberen Totpunkt, der sich als völlig überlaufen entpuppt und keine freien Parkplätze mehr bietet. Also fahren wir erst einmal weiter.
Es geht vorbei am Silsersee und Silvaplanersee. Dahinter weiter nordwestlich beginnt dann der Julierpass. Anders als am Malojapass verläuft die Passstraße in weiten Kurven. Die Landschaft ist kahl und der Scheitelpunkt liegt mit einer Höhe von 2.284 m oberhalb der Baumgrenze.
Silser See
Anfahrt Julierpass
oberer Punkt Julierpass
Julierpass
Zeit für eine Pause und den nächsten Schock. Es gibt wenig Auswahl am Kiosk, also entscheiden wir uns für eine einfache Bratwurst mit trockenem Brot und eine Cola Zero. Den Preis von 27,- EUR kann man auch nur kopfschüttelnd unter "Urlaub" verbuchen.
Pause am Julierpass
27 EURO
Die Abfahrt vom Pass ist genauso schön wie die Auffahrt. Herrliche Bergpanoramen begleiten uns die nächsten Stunden. Ich hatte keine Ahnung, dass die Schweiz landschaftlich so beeindruckend ist. Das Fahren hier macht einfach nur Spaß.
Abfahrt Julierpass
Gegen 15:00 Uhr erreichen wir dann die Grenze zu Liechtenstein. Obwohl wir bisher schon viele Länder in Europa besucht haben, haben wir es nach Liechtenstein noch nie geschafft. Das ändert sich ja nun und natürlich müssen wir das auch im Bild festhalten.
Grenze Liechtenstein - Schweiz
Eigentlich führt nur eine einzige Straße durch Liechtenstein. Ok, ist ja auch nur ein Zwergstaat oder besser gesagt der sechskleinste Staat der Erde. Es dauert auch nicht lange, da erreichen wir schon die Grenze zu Österreich.
Grenze Liechtenstein - Österreich
Jetzt hält uns nicht mehr viel auf. Auch diese restliche Strecke durch Österreich erledigen wir zügig auf der mautfreien Rheintalautobahn und erreichen Deutschland kurz nach 16:00 Uhr. Bis nach Hause schaffen wir es heute nicht mehr, obwohl es in den Fingerspitzen juckt. Aber das Navi sagt "915 Km" bis zur Ostsee und somit verwerfen wir den Gedankenblitz auch schon wieder.
Deutschland hat uns (gleich) wieder
In der Nähe von Ulm suchen wir uns eine Unterkunft und finden diese im Gasthof Zur Goldenen Traube in Witzighausen. Nach einem deftigen Essen und ein paar Bierchen ziehen wir uns in ein leider viel zu warmes Zimmer zurück. Ohne Klimaanlage ist es zu heiß und die Nacht unruhig. Leider habe ich bei der Buchung nicht darauf geachtet. Aber das werden wir nun auch noch überstehen.
Garmin Tag 17
Statistik pro Person:
gefahren laut "Garmin": 405 KM
Kosten für Benzin: 38,48 € (Liter Ø 1,90 €)
Übernachtung Gasthof Goldene Traube: 89,00 €
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