Ein Pass nach den anderen...

 

 

Die Nacht war kühl aber trocken. Um 5.40 Uhr müssen wir pieseln. Es ziehen Wolken am Himmel auf. So richtig lohnt es sich danach nicht mehr weiterzuschlafen, da bereits um 6:00 Uhr die anderen Camper herumwuseln und zum Teil schon alles eingepackt haben. Die Wolken werden mehr und auch wir beschließen, erst einmal das Zelt trocken zu verstauen. Das anschließende Frühstück besteht aus einem Müsliriegel und Multivitaminsaft. Ist jetzt auch nicht mehr gemütlich hier und wir fahren erst einmal los.

Zeltwiese
Um 7:00 Uhr sind die meisten Camper bereits abfahrbereit

Von Landeck aus wollen wir über Nebenstrecken zum Reschenpass. Das klappt aber nicht, weil eine klitzekleine Baustelle vor einem Tunnel uns zu einer Mörderumleitung zwingt. Wir fahren etwa 10 Kilometer Richtung Imst und sollen der Umleitung über die Autobahn folgen. Tun wir natürlich nicht und fahren wieder zurück. Irgendwie muss es doch eine andere Möglichkeit geben. Wieder in Landeck hält Axel an einer Polizeistation und fragt nach. Der Polizist verweist eiskalt auf die Autobahn, Axel meckert wegen Maut. Nach kurzer Überlegung verrät uns der Polizist dann doch einen anderen Weg, und zwar den, den alle Motorradfahrer hier fahren, weil er besonders schön und kurvenreich ist. Schön für die Einheimischen, von uns beiden kann sich die Beschreibung aber keiner merken, da uns die vom Polizisten genannten Orte völlig unbekannt sind. Also erst einmal 20 Kilometer bis Imst fahren.

Nach dem 3. Kreisverkehr und völliger Ratlosigkeit in welche Richtung es weitergeht, halten wir an einer Tanke. Ein österreichischer Biker erkennt die Situation und bietet uns spontan an, ihm die nächsten 10 Kilometer zu folgen, bis wir wieder auf der Straße zum Reschenpass sind. Ziemlich zügig und kurvig geht es tatsächlich über eine tolle Nebenstrecke zurück zur Hauptstraße. Das nenn ich doch mal Service, vielen Dank noch einmal an den Ösi-Biker.

Leider gibt es für die nächsten 4 Tage keine Bilder aus den Fahrtkamera, da ich die Tasche mit den Speicherkarten am 14. Tag unserer Reise verloren habe. Mehr dazu später...

Bei Nauders erreichen wir den Reschenpass. Ich weiß nicht, wie oft wir ihn schon gefahren sind. Und mit uns Hunderte andere auch. Es sind nur 16 °C, zum Glück haben wir die Fleecejacken an. Wir machen Pause an einem Kiosk und verköstigen einen leckeren Cappuccino und eine Bockwurst mit Brot.

Weiter geht´s vorbei am Reschensee mit Ziel Umbrailpass und Stilfzer Joch. Uns zwingt hier eine Sperrung des Umbrailpasses zu einer gewaltigen Umleitung. Also canceln wir das Stilfzer Joch und fahren direkt über Meran zum Jaufenpass.

Edelweißhütte
Edelweißhütte am Jaufenpass

Blick vom Jaufenpass
Blick vom Jaufenpass

Blick auf die italienischen Alpen
Ich war auch da...

Auch hier tummeln sich mitten in der Woche Hunderte von Touristen und genießen die Blicke auf die italienischen Alpen und die fantastischen Kurven.

Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Brixen, wo Axel im Vorwege eine Jugendherberge ausfindig gemacht hatte. Die Zufahrt gestaltet sich schwierig, da die Straßen hier entweder Fußgängerzonen oder Einbahnstraßen sind. Nach der 3. Runde durch die Innenstadt finden wir die JuHe, die allerdings nicht mit dem Motorrad  und nur zu Fuß zu erreichen ist. Eine Alternative muss her...

Übernachtungssuche in Brixen
Suche nach eine alternativen Unterkunft in Brixen

Es gibt laut booking.com zwar jede Menge Hotels und Pensionen, aber nicht in unserer Preisklasse. Ein Anruf bei einer in Frage kommenden Pension endet mit einer Bandansage in italienischem Kauderwelsch. Google Maps spuckt in der Nähe 2 Campingplätze aus, der mit den besten Rezensionen "Camping am Löwenhof" bekommt den Zuschlag.

Nach aufwändiger Eincheck-Prozedur schlagen wir um 18:30 Uhr den ersten Hering in den Boden. Heute gibt es Nudelpampe, aufgepimpt mit Paprikastückchen und Bifi-Scheiben. Gar nicht schlecht vom Geschmack. Und natürlich schmeckt auch das Bierchen, das zwar im Koffer tagsüber etwa Kochtemperatur erreicht hat, aber bei 36 °C Außentemperatur und Durst dies eigentlich ziemlich egal ist.

Zeltwiese Camping am Löwenhof
19:00 Uhr - das Zelt steht


Laut Garmin 310 KM gefahren

Statistik pro Person:
gefahren: 310 KM
Kosten für Benzin: 27,90 € (Liter Ø 1,90 €)
Übernachtung Camping am Löwenhof: 18,- €

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