wo sich Europa und Afrika am nächsten sind....

 

 

Über die Wintermonate kam langsam wieder die Frage auf, wohin wir denn in 2019 fahren wollen. Wir schwankten zwischen Slowenien mit Zelt und Gibraltar, und Axel plante schon einmal vorsorglich alle Touren am PC bzw. gab den bereits geplanten Touren noch den letzten Feinschliff.

14 Tage vor Urlaubsbeginn fiel dann die Entscheidung spontan auf Gibraltar, da mein Chef mir ausnahmsweise nach einem sehr arbeitsintensiven 1. Halbjahr 4 Wochen Urlaub gewährt. Damit sind wir zeitlich auf der sicheren Seite und unserer bisher weitesten Reise mit dem Motorrad steht nichts mehr im Wege...auch keine Ausreden.

Wie jedes Mal verbringen wir die verbleibende Zeit bis zum Urlaubsantritt mit dem Checken der bestehenden Ausrüstung und dem Kauf von Lebensmitteln und neuem Equipment. Zur neuen Ausrüstung gehören u.a. auch unsere nagelneuen und schweineteuren Therm-a-Rest NeoAir Camper SV-Luftmatratzen mit Speed Valve, für die wir uns nach langem Suchen und Vergleichen entschieden haben. Ein Testlauf zu Hause ergibt, dass die Matratze zwar beim Draufliegen lautstark wie eine Gewebeplane raschelt, dafür lässt sie sich aber dank des Speed Ventils innerhalb kürzester Zeit befüllen. Irgendwas ist ja immer...

Ausrüstung
Das muss alles mit

Am Abend vor dem Start ist alles gepackt und wir sitzen angespannt auf dem Sofa. Wessen Idee war das eigentlich? Und wieso überhaupt Gibraltar? Wir rufen uns unser klägliches Versagen in Erinnerung, als wir in 2001 einen ersten Anlauf bereits nach 50 Kilometern aufgrund Schlechtwetters abgebrochen hatten. Damals waren wir in Malaga im Urlaub und hatten versucht, das nur 150 Kilometer entfernte Gibraltar mit unseren gemieteten 50er-Rollern zu erreichen. Unsere Reise endete damals frustriert in einem MacDonalds in Marbella. Es kann also nur besser werden...

Start in Norderstedt
Start in Norderstedt mit vollem Gepäck

Wir starten um 8:00 Uhr bei 18 °C und Sonnenschein und setzen uns aufgrund dicken Berufsverkehrs erst bei Eidelstedt auf die A23. Das schon Urlaubszeit ist merken wir daran, dass wir gut durch den Elbtunnel kommen. Ab jetzt lassen wir die Moppeds rollen...und beim Schreiben des Textes habe ich bereits vergessen, wo und wie lang die Staus bis zum Ende der Etappe waren.

Irgendwo machen wir Pause, später dann nochmal und erreichen geplant gegen 17:30 Uhr Offenburg und die JuHe Schloss Ortenberg, ein schönes Schloss im neugotischem Baustil. Leider ist hier alles belegt, man schickt uns weiter in ein nahe gelegenes B&B-Hotel, da auch die nächst gelegene JuHe in Kehl vollkommen ausgebucht ist.

Jugendherberge Schloss Ortenburg
Jugendherberge Schloss Ortenburg

Im B&B-Hotel empfängt man uns freundlich, wir dürfen die Moppeds direkt vor der Tür abstellen. Das Zimmer mit Bad ist sehr modern und wir haben ausreichend Platz für unsere Sachen. Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir in die Altstadt und zischen erst einmal ein regionales Bierchen. Die Spaghetti mit Tonno, Oliven und Kapern sind ok, obwohl ich ununterbrochen nach den Kapern suche. Es ist um 20:00 Uhr immer noch 26 °C warm.

Spaghettiessen in Offenburg
Spaghetti mit Tonno, Oliven und Kapern

Bei einem letzten Bierchen draußen vorm Hotel durchzuckt uns ein kurzer Funken Freude, weil wir diese Herausforderung nun doch in Angriff genommen haben. Allerdings sind wir noch verhalten, da Axels Ganglion am Ringfinger noch nicht wirklich weiß, was es will...

Statistik pro Person:
gefahren: 752 KM
Kosten für Benzin: 59,41 € (1,58 € / L)
Übernachtung B&B: 32,- €

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