Ein ganz normaler Tag....

 

 

Nach einer entspannten und erholsamen Nacht sitzen wir um 8:00 Uhr am Frühstückstisch. Ein Croissant und eine Tasse Kaffee ist alles, was der Campingplatz zu bieten hat...und einen nervigen Sittich, der mehr als lautstark ca. 3m von uns entfernt alle möglichen Töne, Gekreische und Gepfeife zum Besten gibt. So früh am Morgen nur schwer zu ertragen und ich verspüre den Wunsch, dem Flatterteil seine Freiheit zu schenken...

Frühstück in Ruidera
Frühstück in Ruidera

Ein ganz normaler Tag, keine besonderen Highlights, keine ausgeprägten Kurven, einfach nur Strecke machen, so ist wenigstens der Plan, als wir um 9:30 Uhr Ruidera verlassen.

Bereits nach den ersten Kilometern entdecken wir auch hier verlassene Häuser und Ruinen und bedauern so manches Mal, dass das Gebäude, an dem wir gerade vorbeifahren, nicht von uns als Sommerresidenz genutzt werden kann.

verlassenes Haus
verlassenen Haus

Die Landschaft ist relativ flach und unspektakulär und bis auf wenige in Hügeln gesprengte Schneisen für die Straße geht es eigentlich immer nur geradeaus.

in die Hügel gesprengte Schneise
in Hügel gesprengte Schneisen

Axels Navi lotst uns schon wieder "komisch". Anstatt gen Nordosten geht es erst einmal Richtung Valencia östlich bis fast an die Küste. Mein Navi meckert über die dauernd "verlassene Route" und ich schalte die Neuberechnung aus.

Unsere erste Pause machen wir erst Stunden später auf einem Rastplatz inmitten eines kleinen Waldstückes. Das 2. Frühstück schmeckt und im Schatten kann man es aushalten.

2. Frühstück
2. Frühstück gegen 13:00 Uhr

Irgendwie verwischt Raum und Zeit. Ohne besondere Highlight sind 500 Kilometer am Stück doch etwas anstrengend. Ich fange an, auf der N420 Ruinen zu zählen. Aber auch das ist nach 50 Kilometern ermüdend. Zum Glück erreichen wir gegen 15:00 Uhr den kleinen Ort Alfambra und entdecken in der Ferne das "Monumento al Sagrado Corazón de Jesús". Für einen kleinen Abstecher in den Ort reicht es und wir bringen ein paar schöne Bilder dieser Statue mit, wie man eingangs auf dieser Seite auch erkennen kann.

Statue, Bahnhof und Axel
Statue, Bahnhofsruine und Axel

Wie wir hinterher erfahren, hat Alfambra übrigens eine Bevölkerung von 676 Einwohnern. Dieser Ort ist berühmt für die Schlacht von Alfambra, die 1938 während des spanischen Bürgerkriegs ausgetragen wurde Wikipedia (Englisch).

Vorbei an ruinösen Brücken mit "Fake-Eisenbahnen"...

Fake-Eisenbahn
Fake-Eisenbahn links im Bild

Bergkette Sierra de San Just
Bergkette Sierra de San Just

...geht es weiter über die über 1500m hoch gelegene Bergkette Sierra de San Just, die zu der kältesten und rauesten Region von Aragonien gehört, auf der wunderschön zu fahrenden "Rutas Moteras". Der "Ganz normale Tag" entwickelt sich jetzt gerade ebenfalls zu einem Highlight unserer Reise. Wir erleben wieder einmal die Freiheit auf dem Motorrad in einer sagenhaften Umgebung und können auf etlichen kurvenreichen Kilometern die Moppeds schön rollen lassen.

Rutas Moteras
Rutas Moteras...

Bajo Aragon
...in Bajo Aragon

Die Webseite der Rutas Moteras sagt von sich selbst:
Wenn Sie gerne mit dem Motorrad unterwegs sind, ist Bajo Aragón Ihr Ziel. Kilometerlanger Spaß auf kurvenreichen Nebenstraßen, mitten in der Natur und ohne Verkehr. Ein Motorradparadies!

Und damit haben sie wirklich nicht zu viel versprochen. Wir sind nach den gefahrenen Kilometern restlos begeistert, als wir gegen 17:00 Uhr den zum Verband gehörenden Campingplatz La Estanca in Alcaniz erreichen.

Gespannt betreten wir nach dem Einchecken unsere gemietete Hütte, denn einige der Rezensionen zeugen nicht gerade von Zufriedenheit. Zum Glück können wir diese aber nicht bestätigen und drehen erst einmal nach einem erfrischenden Flachköpper im Pool ein paar Runden.

Axel auf der Terrasse
Axel auf der Terrasse vor dem Restaurant

Nach einem Bierchen auf der Terrasse und mit der Qual der Wahl zwischen den Gerichten "Huevos Rotos" (zerbroche Eier), "Madejas" (Stränge) und "Oreja frita" (gebratenes Ohr), entscheiden wir uns für eine Nur-Fleisch-Platte mit Namen "Tabla de Ibericos". Damit sollte man eigentlich nicht viel verkehrt machen.

Speisekarte La Estanca
Viel Auswahl, wenig Verstehen...

Mit der Menge haben wir uns allerdings vertan und schaffen es nur mit Hilfe des gereichten Dips und mit Unterstützung ein paar weiterer Estrella, die sehr salzigen Fleischscheibchen getreu dem Motto "Alles muss weg" zu verputzen.

Tabla de Ibericos
Tabla de Ibericos für jeden von uns

Der Tag endet für uns komatös bei ziemlich gefallenen Temperaturen in einem knarzigen, etwas zu schmalem Doppelbett. In der Nacht zieht ein Gewitter mit Starkregen über uns hinweg und wir sind froh, dass wir uns auch heute wieder für eine Hütte anstatt des Zeltes entschieden haben.

Statistik pro Person:
gefahren: 514 KM
Kosten für Benzin: 40,09 € (1,56 € / L)
Übernachtung Hütte: 26,- €

-- weiter zu Tag 13 --

-- nach oben --