Cliffs of Moher & Loop Head

 

 

Die Nacht war erholsam und wir freuen uns auf die heutige Route. Um 10:00 Uhr ist alles verstaut und bei jetzt schon 24 °C starten wir in einen sonnigen Tag.

Start von Spiddal
sonniger Start in den Tag

Auch heute geht es immer entlang der Küste. In Galway herrscht ziemlicher Verkehr und nach einer kleinen Ehrenrunde durch die Stadt finden wir auch den richtigen Weg wieder hinaus.

Hinweisschild Burren
erstes Hinweisschild auf the Burren

Hinter Kilcolgan sehen wir den ersten Hinweis auf "The Burren". Der Burren ist eine Karstlandschaft im Nordwesten des County Clare. Doch zunächst wartet das Dunguaire Castle auf uns. Diese Burg war nie eine Burg im militärischem Sinne, sondern ein Towerhouse aus dem 16. Jahrhundert. Die Zufahrt wird gerade durch einen Lkw versperrt. Wir machen daher nur ein paar Fotos aus der Entfernung.

Dunguaire Castle
Dunguaire Castle aus der Entfernung

Es geht weiter und wir sehen etwas später die Umrisse der bizarren Berge des Burren. In einer Dokumentation hatten wir vor unserer Reise vieles über den Burren erfahren. Jetzt freuen wir uns darauf, diese karge Landschaft einmal selbst zu durchfahren.

The Burren voraus
The Burren voraus

Irgendetwas stimmt nicht. Anstatt sich dem Burren zu nähern, fahren wir mehr oder weniger in weiter Entfernung nur parallel. Komisch....im Fernsehen hat das ganz anders ausgesehen. Nach einiger Zeit ist von dem karstigen Felsen nichts mehr zu sehen. Ein Schild sagt zwar, dass wir uns immer noch im Burren-Areal befinden, aber jetzt schon fast die Cliffs of Moher erreicht haben.

Burren Areal
Burren Areal

Die Auflösung bekomme ich beim Schreiben dieses Textes und Recherchieren der Route. Wir sind tatsächlich parallel gefahren und haben den Schlenker über die Landzunge irgendwie verpasst. Sehr schade, da dieses Naturschauspiel sicherlich unglaublich beeindruckend gewesen wäre.

Auf Nebenwegen erreichen wir dann das Doonagore Castle und den Einstieg in die Cliffs of Moher. Das Castle ist ein rundes Tower House aus dem 16. Jahrhundert. Heute ist Doonagore Castle ein privates Ferienhaus und nicht öffentlich zugänglich.

Doonagore Castle
Doonagore Castle

Der Verkehr nimmt auf einmal merkbar zu als wir uns wieder auf der Hauptstraße befinden. Reisebusse und jede Menge Wohnmobile schleichen hier entlang. Und dann sehen wir auch den Grund, denn wir haben nun die Cliffs of Moher erreicht, die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit auf dem Wild Atlantic Way.

Die Cliffs of Moher bilden eine Kliffküste und liegen an der Westküste der irischen Hauptinsel im County Clare. Die Klippen ragen an vielen Stellen nahezu senkrecht aus dem Atlantik und erstrecken sich über mehr als acht Kilometer. Am Südende, dem Hag’s Head, haben sie eine Höhe von ungefähr 120 m, nördlich des O’Brien’s Tower erreichen sie sogar 214 m.

Cliffs of Moher Visitorcenter
Cliffs of Moher Visitorcenter

Wir fahren auf den um diese Uhrzeit bereits völlig überfüllten Parkplatz und sollen 13,- Euro pro Mopped Parkgebühren bezahlen. Irgendwie gehen uns sofort die Nackenhaare hoch. Wir empfinden das als Abzocke und fahren weiter. Außerdem wäre der Besuch der Klippen auch noch mit einem ordentlichen Fußmarsch vom Parkplatz aus verbunden. Auf dem Garmin-Display sieht es so aus, als wenn es noch einen Weg von hinten heran an die Klippen gibt. Man muss ihn nur finden.

Was wir finden, sind kleinste Schotterpisten und Sackgassen. Wir können die Klippen schon fast sehen, doch jedesmal stehen auf den schmalen Wegen dicke Trecker oder Erntefahrzeuge, so dass eine Weiterfahrt unmöglich ist. Es wirkt schon fast so, als ob diese dort absichtlich abgestellt wurden.

Ausweichstrecke
Weiterfahrt unmöglich

Ein letzter Versuch bringt uns auf den Cliffs of Moher Coastal Walk. Doch wie der Name schon sagt, ist er eigentlich nur für Wanderer gedacht und geeignet.

Coastal Walk
Cliffs of Moher Coastal Walk

 Wir haben keine Chance näher an die Klippen zu kommen und begeben uns wieder auf die Hauptstraße. Für alle, die nun gerne ein Foto der Klippen gesehen hätten, gibt es hier eines aus der Wikipedia-Sammlung.

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher - JoachimKohlerBremen, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Dieser Abstecher hat nun doch viel Zeit gekostet. Es geht weiter entlang der Küste, immer wieder quer durch zahlreiche Golfplätze. Gegen 15:00 Uhr erreichen wir die Halbinsel Loop Head und steuern den dortigen Leuchtturm (Startfoto) an. Von hier aus haben wir einen fantastischen Blick auf die Cliffs of Campoy.

Cliffs of Campoy
Cliffs of Campoy

Hier findet man ebenfalls ein weiteres EIRE-Schild aus Steinen. Das EIRE mit der Nummer 45 wurde 2011 wiederentdeckt und restauriert. Gerne würde ich jetzt die Drohne steigen lassen, um ein perfektes Foto davon zu machen. Doch leider haben wir starken ablandigen Wind und die DJI-Drohne würde eine Rückkehr zu unserem Startplatz nicht schaffen. Daher gibt es auch hier nur wieder einen Link zu einem Google-Foto.

Nun geht es über die Loop Head-Landzunge wieder zurück zu unserem heutigen Etappenziel, dem Dunroamin Caravanpark. Leider entpuppt sich der Caravanpark aber als geschlossen, bzw. nur für Mobilheimbewohner- und gäste geöffnet. Man bietet uns zwar einen kleinen Stellplatz auf einem Rasenstück vor dem Spielplatz an, jedoch alles ohne Wasser oder Toilettennutzung. Wir lehnen dankend ab und fahren weiter.

Die Garmin- und Googlesuche zeigt uns keine weiteren Campingplätze in der Nähe an. Wir entscheiden uns erst einmal zur Weiterfahrt und setzen mit der Fähre bei Killimer auf Tarbert Island über.

Fähre Killimer Tarbert
Fähre von Killimer nach Tarbert Island

Während vorher alle Orte mit "Kil..." anfingen, beginnen nun irgendwie alle Orte mit "Bally..." In Ballylongford füllen wir erst einmal unsere Vorräte auf. Leider ist hier entgegen Michas TomTom-Anzeige weit und breit keine Tanke in Sicht und die Reichweite der MZ tendiert nun in Richtung 0.

Ein hier ebenfalls pausierender Motorradfahrer registriert unsere Nervosität und signalisiert uns mangelnder verbaler Verständigung mit Händen und Füßen, dass er uns zur nächsten Tanke führen würde. Natürlich willigen wir ein und erreichen 10 Kilometer später gemeinsam die nächstgelegene Tanke. Eine Sorge weniger...

Gegen 19:00 Uhr erreichen wir immer noch in Begleitung des irischen Motorradfahrers nun Ballybunion und einen Caravanpark, der jedoch genau wie der erste keine Übernachtungen für Zelter anbietet. Wir bedanken uns bei dem Iren und suchen alleine weiter. Es gibt zahlreiche Caravanplätze in der Nähe, jedoch alle ohne Zeltmöglichkeit.

Ballybunion
Irrfahrt durch Ballybunion

Nach einer Irrfahrt durch Ballybunion und Umgebung und mehreren erfolglosen Nachfragen bei Einwohner und eingetragenen Caravanplätzen in Google fragen wir ein letztes Mal beim Creans Caravan & Camping nach, der wie alle vorherigen das Campingangebot eingestellt hat und sich nur noch auf Mobilheimplätze spezialisiert hat. Zum Glück hat er aber einen heißen Tipp für uns, der uns nun schnurstracks nach Tralee führt.

Gegen 21:00 Uhr erreichen wir nach weiteren 20 Kilometern dann den Woodlands Caravan & Campingpark und können dank des sehr freundlichen Platzbetreibers völlig unkompliziert unsere Zelte direkt vor dem Versorgungsgebäude aufschlagen.

Woodlands Campingpark
Woodlands Campingpark

Um 22:00 Uhr gibt es ein leckeres Nudelgericht und ein letztes Bierchen. Mit diesem Campingplatz haben wir wirklich Glück gehabt, denn neben der gut eingerichteten Camperküche gibt es auch überdachte Sitzmöglichkeiten und Toiletten- und Waschhausnutzung direkt vor dem Zelt.

Aufenthaltsraum

Heute war ein anstrengender Tag. Wir haben viel gesehen und erlebt und gelernt, dass man hin und wieder kostenpflichtige Besucherparkplätze nutzen und sich nicht auf Google-Einträge verlassen sollte. ;-)

Statistik pro Person:
gefahren: 329 KM
Kosten für Benzin: 32,57 € (Liter  Ø 1,65 €)
Übernachtung Woodlands Camping: 15,00 €

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