Mit der Fähre nach Irland
Viel zu früh stehen wir in Cherbourg am Fährhafen. Die Fahrt vom Hotel bis hier hat nur 10 Minuten gedauert. Es ist 11:30 Uhr und Check-In beginnt erst um 14:00 Uhr.
Warten am Check-in in Cherbourg
Neben ein paar Wohnmobilen sind wir die ersten Motorradfahrer. Ich beneide die Insassen ein wenig, denn einige davon haben es sich auf ihren Sitzen bequem gemacht und dösen vor sich hin. Innerhalb der nächsten Stunde kommen weitere Fährgäste und wir führen zahlreiche Konversationen. Wir erfahren von einem Österreicher, dass er in Galway seine dort lebende Tochter besucht und von einem Transporter-Bauer aus Rotenburg/Wümme, dass sein irischer Kunde eine persönliche Anlieferung des Neuwagens gewünscht hat. Eine Motorradfahrerfamilie mit 3 Maschinen erzählt von ihrer geplanten Rundreise im Uhrzeigersinn und einem Motorradfahrer aus Irland fällt auf, dass Axel kein Länderzeichen von San Marino auf seinem Koffer hat. Letzteres löst bei uns Diskussionen aus, da es bis heute keinem von uns aufgefallen war und Axel nun leicht angesäuert ist.
Um 13:30 Uhr geht es dann auch plötzlich los. Am ersten Schalter erhalten wir nach Vorlage der Buchungsunterlagen unsere Bordkarten und einen Zettel mit Zahlen und Buchstaben, den wir sichtbar hinter dem Windschild anbringen sollen. Kein leichtes Unterfangen, denn der Wind pustet immer noch sehr kräftig und die Klebepunkte am Zettel sind ein Witz.
Check-in bei Brittany Ferrys
Dann geht es weiter zum nächsten Stopp. Wir müssen erneut warten und bekommen etwa 30 Minuten später mitgeteilt, auf welcher Fahrbahn wir uns einreihen sollen.
Fahrbahn 3, alles klar
Fahrbahn 3 ist für Motorradfahrer reserviert, ich bin die erste in der Reihe. Und siedend heiß fällt mir ein, dass ich ja dann auch die erste in der Fähre bin. Schluck...ich kann also keinem hinterher fahren und schauen, sondern muss selber den Ablauf vorgeben. Im Rückspiegel sehe ich, dass nun mindestens 30 weitere Motorradfahrer in unserer Reihe stehen und darauf warten, dass es losgeht.
Hochkonzentriert fahre ich in die Fähre hinein und suche nach Anweisungen des Fährpersonals. Das wilde Durcheinander und nicht wissen, was passiert, erzeugt in mir Hektik. Wir sollen die Rampe hoch und oben eine 180 °-Kehre machen. Zum Glück befindet sich am oberen Ende der Rampe eine rutschfeste Unterlage, so dass man beim Wenden die Füße zu Hilfe nehmen kann, was natürlich überflüssigerweise absolut unprofessionell aussieht.
Hochkonzentrierte Angelegenheit
Noch einmal spannend wird es beim Halten auf der nassen und rutschigen Motorradspur. Hier muss man genauestens in Höhe eines Gurtes parken, da sonst das Verzurren nicht möglich wäre. Zum Glück übernimmt diesen Job das professionelle Fährpersonal.
nasse und glitschige Motorradspur
Alles gut gegangen. Wir beziehen unsere Kabine, richten uns ein. Bis zur Abfahrt dauert es nicht mehr lange und wir gönnen uns erst einmal ein original irisches Stout.
original irisches Stout
Ein leichtes Brummen verrät, dass die Fähre die Maschinen gestartet hat. Pünktlich um 16:00 Uhr verlassen wir den Hafen. Wir genießen die Überfahrt, noch ein Bierchen und ein Essen aus dem Restaurant und können noch wunderschöne Fotos des Sonnenuntergangs machen. Gegen 22:00 Uhr verabschiede ich mich und falle komatös ins Bett. Unsere Befürchtung, dass die Überfahrt aufgrund des starken Windes ungemütlich wird, bewahrheitet sich zum Glück nicht.
Lotsenboot
Blick Richtung Irland
Unser Schiff "Salamanca" und die Route nach Irland
Statistik pro Person:
gefahren: -
Kosten für Benzin: -
Fähre mit Kabine: 147,33 €
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