Omaha Beach und Utah Beach

 

 

Die Nacht war frisch, aber dank unserer neuen kuscheligen Schlafsäcke alles im grünen Bereich.

Beim Frühstück kommt langsam die Sonne hinter den Bäumen hervor und wir erkennen, dass sich unser Ablauf ändern muss. Das Einpacken in der prallen Sonne ist schweißtreibend und die morgentlich Dusche hätten wir uns eigentlich sparen können. 

Start um 9:30 Uhr vom Campingplatz Trieux
Start um 9:30 Uhr

Um 9:30 Uhr wird wir startbereit. Die Montage meiner neuen GoPro scheitert kläglich, weil ich Dussel die Helmhalterung zu Hause vergessen habe. Zum Glück funktioniert Axels Garmin Virb und sichert uns wenigstens ein paar Bilder während der Fahrt vom heutigen Tag zu. Ich ärgere mich maßlos und suche im Internet nach einem Shop auf unserer Tour, der Zubehör von GoPro vertreibt. Aber auch in Belgien und Frankreich sind Pfingstmontag die Läden geschlossen und so wandert die Kamera erst einmal wieder in den Koffer.

Kurz nach dem Start hält uns eine Pfingstparade mit Böllerschüssen aufgrund einer Straßensperrung auf. Es dauert einige Zeit, bis die Menschenmassen vorbei gezogen sind. Zum Glück stehen wir unter dem Dach einer Tanke und können das Spektakel aus unmittelbarer Nähe im Schatten beobachten.

Pfingstparade
Pfingstparade

Dann geht es unspektakulär weiter. Gegen 10:45 Uhr überqueren wir die französische Grenze und fahren weiter auf mautfreien Strecken. Die Temperaturen legen noch einen oben drauf und das Thermometer pendelt sich so bei 28 °C ein. Wir müssen tanken und finden eine Möglichkeit auf dem Parkplatz eines Supermarktes. Zum Ladenschluss um 13:00 Uhr verstauen wir noch ein paar soeben gekaufte Lebensmittel und setzen unsere Fahrt fort.

Fahren, Pause, Fahren, Pause...in gleichmäßigen Zyklen wechseln sich die Hunderte von den vor uns liegenden Kilometern ab. Wir kommen an der Rennstrecke "Circuit de Croix-en-Ternois" vorbei und überqueren bei Lillebonne die Seine.

Circuit de Croix en Ternois
Circuit de Croix-en-Ternois

Fähre über die Seine bei Lillebonne
Fähre bei Lillebonne über die Seine

Es ist relativ spät als wir unser heute geplantes Ziel Camping Riva Bella erreichen. Bei der Einfahrt beschleicht uns schon ein komisches Gefühl, da der Platz eher verlassen aussieht. Ein Gespräch mit einem gerade vorbei kommenden Pärchen bringt Klarheit dahingehend, dass der Platz sich im Umbau befindet und gerade keine Campinggäste aufnimmt. Unsere Frage nach einem nächst gelegenen Campingplatz ruft weitere Personen hervor. Plötzlich stehen 7 Leute um uns herum und jeder gibt seine Meinung ab, welches nun der beste nächst gelegene Campingplatz wäre.

Es werden Telefonate geführt, in Google Maps gesucht, aber eine wirklich konkrete Aussage bekommen wir nicht. Es vergeht locker eine halbe Stunde und wir sind immer noch nicht schlauer. Irgendwann einigt man sich auf einen Campingplatz namens "Hab ich vergessen", der allerdings gute 50 Kilometer Luftlinie vom jetzigen Standort entfernt liegt. Es wird nochmals telefoniert und uns mitgeteilt, dass nun dort für uns ein Platz reserviert ist und der Schwager der Schwester der Freundin seines Bruders dort nun auf uns warten würde.

Alles klar...Axel gibt die Adresse ins Navi ein und wir können endlich weiter. Irgendwie ist eigentlich jetzt schon klar, dass wir den Campingplatz nicht finden werden. Vielleicht hat es auch am sprachlichen Verständnis gehapert. Jedenfalls finden wir endlich gegen 20:00 Uhr nach 3 erfolglosen Versuchen den Campingplatz "Flower Camping Omaha Beach" direkt am Omaha Beach, der zu diesem Zeitpunkt auch noch ein geöffnetes Restaurant hat. Wir checken ein...

Zeltaufbau Omaha Beach
Es ist fast dunkel

Es herrscht ziemlicher Sturm und beim Aufbau bricht uns überflüssigerweise noch eine Zeltstange. Notdürftig reparieren wir die Stange mit einem gerade gebogenen Hering und Panzertape und sind gespannt, ob diese improvisierte Flickschusterei dem Sturm hier standhält.

Im Restaurant gibt es für uns nur noch draußen Plätze. Warum, wissen wir nicht. Zum Glück ist die Veranda durch Seitenmarkisen etwas vorm Wind geschützt, dennoch wird es langsam richtig schattig.

Durchgefroren geht es gegen 0:00 Uhr ins Zelt. Der Sturm pustet stärker, aber das Zelt steht wenigstens noch. Heute bekommen wir nicht viel Schlaf, denn die Zeltfolie schlägt lautstark manchmal sogar gegen die Füße.

Ursprünglich wollen wir hier 2 Nächte bleiben, um uns morgen genauer den Omaha Beach anzuschauen. Aufgrund der Wettersituation und der zerborstenen Zeltstange canceln wir das Vorhaben aber und suchen uns für morgen per booking.com eine Unterkunft in Cherbourg.

Statistik pro Person:
gefahren: 562 KM
Kosten für Benzin: 64,07 € (Liter  Ø 1,90 €)
Übernachtung Camping Omaha Beach: 9,50 €

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