Schuld ist nur die R1200GSA...

 

Als der Wecker um 7.00 Uhr klingelte, glaubten wir beide an einen schlechten Scherz. Aber es nützte nichts, wir mussten hoch, denn das Frühstück wartete auf uns. Wann wir losfuhren, habe ich vergessen. Ich weiß nur noch, dass es eine Ewigkeit gedauert hat, bis wir wieder auf irgendeiner Autobahn waren. Und es war auch nicht die vertraute A7...nein, durch den Abstecher nach Nürnberg führte uns das Navi nun über irgendeine Autobahn, vorbei an Bayreuth usw. Auch egal, Hauptsache nach Hause.

Die erste Pause machten wir um 10.00 Uhr. Benzin nachkippen und vor allem einen Kaffee. Das hielt wach, aber nicht lange an. Dann kamen wir auch noch in eine Vollsperrung und mussten uns etwa 20 Kilometer durchschlängeln. Einige Autofahrer, die ausgestiegen waren, pöbelten uns an, dass das Durchfahren eines Staus verboten sei. Ich pöbelte zurück, dass das Verlassen des Autos auf Autobahnen ebenso verboten sei. Das ging 3 oder 4mal so, beim Letzten sagte ich dann nur noch "Halt die Fr...". Ist sonst nicht meine Art, aber ich war leicht gereizt. Alles purer Neid...

Nach dem Stau fielen mir die Augen zu. Ich glaube, das war in der Nähe von Erfurt. Also, wieder auf einen Rastplatz, einen Kaffee gekocht, die Reste gegessen und dann ab auf die Bank, ein bisschen überdösen. Dass etwa eine halbe Stunde später sich eine Busgruppe aus Regensburg direkt an unserem Tisch breitmachte, obwohl nebenstehend noch weitere Bänke und Tische standen, erwähne ich nur nebenbei. Aber dann hätte man ja 20 Meter weiter gehen müssen. Ich kann wohl noch von Glück sagen, dass sich keiner mit seinem Arsch auf mein Gesicht gesetzt hat. Als ich von dem Lärm um mich herum aufwachte und hochkam, fragte ich Axel, ob ich was verpasst hatte oder ob er einen ausgegeben hat. Nachdem er verneinte, greinte ich lauthals vor mich her und erntete nur "..wie koa ma nur so grantig sei.." oder so ähnlich. Noch ein böser Blick von mir und lautstark knallte ich unserer Geschirr zusammen. Dann verzogen wir uns. Rücksichtsloses Pack...

Die Pausenabstände wurden immer kürzer. Beim letzten Halt hatte ich ein wenig geschlafen, beim nächsten in der Nähe von Magdeburg war nun Axel dran. Auch mir fielen wieder die Augen zu und wir schliefen auf der Bank liegend mit unseren Tankrucksäcken als Kopfstütze. Nach 1 Stunde wachten wir auf und fuhren etwas lustlos weiter. Es lagen immer noch 400 KM bis zum Ziel vor uns. Wie wir die allerdings geschafft haben, weiß ich nicht mehr. Auf jeden Fall erreichten wir gegen 19.30 Uhr und gefahrenen 770 Kilometern unseren Platz an der Ostsee.

Schuld sind einfach nur die Motorräder. Eine R1200GSA fährt halt und fährt und fährt. Und weil einem nicht wirklich etwas weh tut beim Fahren, verliert man eben manchmal Zeit und Raum.;-)

Gefahrene Kilometer Nürnberg - Dahme: 770

Gefahrene Kilometer gesamt: 5.169,2

-- zurück zu Tag 1 --

-- nach oben --